Dienstag, 27. Juli 2010

Bankenverein Werther und Paymentserviceunternehmen

Aufgrund der aktuellen Meldung über Hausdurchsuchungen beim Bankenverein Werther, hier eine Meldung des "Westfalen-Blatt" einige Tage zuvor:

"Werther (WB). Balsam auf die in den vergangenen Jahren geschundene Bankverein-Seele: Die Aktionäre haben dem Vorstand der Wertheraner Privatbank bei der Hauptversammlung gestern Morgen Lob und Vertrauen ausgesprochen. In die Aufbruchstimmung mischte sich nur ein Wermutstropfen: Der Weggang von Vorstandschef Christoph Böckle wird bedauert.

Die von personellen Querelen und zum Teil millionenschweren Verlusten geprägte Krise scheint überwunden zu sein. Mit 54 000 Euro Gewinn schloss der Bankverein im vergangenen Jahr erstmals seit 2003 wieder ein Geschäftsjahr positiv ab. Die für dieses Jahr gestellte Gewinnprognose von 500 000 Euro wurde bei der Hauptversammlung in der Bielefelder Stadthalle noch einmal bekräftigt.

Als Motor des Aufschwungs gilt Christoph Böckle. Der Österreicher hatte die Bank nach seiner Berufung zum Vorstand vor zwei Jahren komplett neu ausgerichtet. Er führte auch den Geschäftsbereich »cards & payments« ein, auf den der Löwenanteil des Ertrages entfällt. Dass Böckle den Bankverein wie berichtet zum Jahresende verlässt, wird von vielen Aktionären bedauert, wie gestern zu vernehmen war.

Aktionär Eberhard Knebel drückte seine Anerkennung in Worten aus: »Dank der guten Arbeit des Vorstandes dürfen wir uns endlich wieder über positive Zahlen freuen. Wohl kaum ein Altaktionär hätte daran noch geglaubt. Wenn Sie das Ergebnis halten und ausbauen können, wäre das großartig.«

Dass die Anteilseigner mit der geleisteten Arbeit zufrieden sind, spiegelt sich auch in Zahlen wider: Der Vorstand wurde mit 99,98 Prozent der Aktionärsstimmen entlastet. Dazu zählt neben den aktuellen Vorständen Christoph Böckle und Werner Hachmeister auch der vor einem Jahr ausgeschiedene Oliver Kehela. Dem Aufsichtsrat wurde mit 96,9 Prozent die Entlastung erteilt.

Christoph Böckle sagte, er sei sehr stolz auf die Entwicklung des Bankvereins. Er erklärte im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT, dass er sich nur schweren Herzens zurückziehe: »Gerade jetzt, wo wir die Wende eingeleitet haben und es gut läuft, fällt mir die Entscheidung nicht leicht.« Dass er sich trotzdem nicht um eine Verlängerung seines zum 31. Dezember auslaufenden Vertrages bemüht hat, erklärt Böckle mit familiären Gründen. Zwischen Werther und seinem Wohnort in Österreich lägen sieben Stunden Reisezeit, der Aufwand sei immens. »Darum habe ich mich mit meiner Lebensgefährtin darauf geeinigt, den Bankverein zu verlassen. Ich bin jetzt 32 und muss allmählich auch an die Familienplanung denken«, sagte Christoph Böckle.

Er ist jedoch zuversichtlich, dass die von ihm hinterlassene Lücke schnell geschlossen wird. Zudem will er dem Bankverein weiterhin in beratender Funktion zur Seite stehen.

Ein Nachfolger, der den Posten neben dem zweiten Vorstand Werner Hachmeister besetzt, konnte zwar gestern noch nicht präsentiert werden. »Wir haben jedoch einen sehr guten, adäquaten Kandidaten identifiziert«, drückte es Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Eichner auf seine Art aus. Sobald die Zustimmung der Bankenaufsicht vorliegt, soll Böckles Nachfolger vorgestellt werden.

Auch Eichner würdigte die Leistung des Vorstandes. Er rief die Aktionäre zu einem anerkennenden Applaus auf - fast alle folgten. Der Aufsichtsratschef sagte, es bestehe Grund zur Freude, nicht aber zu Euphorie: »Wir haben den Tanker Bankverein wieder auf sicheren Kurs zurückgeführt, was fast einem Meilenstein gleich kommt. Jetzt gilt es aber, die Nachhaltigkeit des Erfolges in den kommenden Jahren zu sichern.«

Denn nach Eichners Auffassung hat der Bankverein noch erhebliche Entwicklungspotenziale: »Die Bank darf künftig nicht hinter ihren Möglichkeiten bleiben."


Quelle: Westfalen-Blatt vom 09.07.2010

Nun ja, da geht der Österreicher Blöckle nun den einzig vernünftigen Weg. Vielleicht drückt ihn ja das Gewissen? Wer weiss, immerhin zeichnet Christoph Böckle ja dafür verantwortlich, den Derivaten der Luck24/Epagado gegen den massiven Wiederstand anderer Aktionäre Tür und Tor geöffnet zu haben, um über die allbekannten "Partner" Pay4, Afendis AG, etc., massenhaft Lastschriften zu Ungunsten der abgezockten Opfer einzuziehen.
Was Herr Böckle seinen (noch) Geschäftspartnern in der Bank aber verschweigt, ist schlicht die Tatsache, dass der Bankverein Werther sich einen Dreck darum schert, ob deren "Vertragspartner", also die vom Bankverein Werther so hochgejubelten "Payment-Service-Provider" (Pay4, Afendis AG, etc.), die gesetzlich vorgeschriebenen und verlangten Nachweise zur Berechtigung der zum Einzug gegebenen Forderungen auch besitzen.
Die Sorgfaltspflicht der Bank ist da genausowenig erkennbar, wie ein Gewissen.

Offenbar hat man aus der Vergangenheit nicht viel gelernt.

Daher mit Nachdruck der Aufruf an alle Banken: Im Interesse Ihrer Kunden - nämlich derer, die tatsächlich Geld in die Kasse bringen, also der Privatkunden - prüfen Sie genau, mit wem Sie Verträge abschließen und kommen Sie Ihrer Sorgfaltspflicht nach. Sich mit dem Argument, soviele elektronische Transaktionen seien nicht prüfbar und es gäbe keine Möglichkeit, einzelne Einzüge generell zu sperren, abzuputzen, ist mehr als nur zynisch und entspricht keinesfalls dem Vertrauensauftrag, der an eine seriöse Bank zu stellen ist.

Geschädigte des Bankenverein Werther melden sich bitte unter

Beitragende